Die Revolution im Grossen – Teil 2

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Gott erschuf die Welt in sieben Tagen. Erschaffung des Lichts (1), des Himmels (2), von Meer, Land und Vegetation (3), der Himmelskörper (4), der Fische und Vögel (5), der Landtiere und des Menschen (Mann und Frau) (6). Am siebten Tag ruhte Gott.

Dieser Rekord ist ungeschlagen und bis heute benötigen wir in Sachsen 12 Jahre um das Abitur zu (er)schaffen. Eine lange Zeit in denen auch mit unserer Majestät so eine ganze Menge passieren wird.

So verhält es sich, dass Ihr ab der 9. Klasse verstärkt mit den männlichen Artgenossen liebäugelt und schon bald darauf beginnt diese versuchshalber mit auf das Schloss zu bringen. Aber wir lassen nicht für jeden die Zugbrücke herunter. Ganz sicher wird Ihr königlicher Großvater das Polizeiregister überprüfen und auch am Onkel muss der Anwärter erst noch vorbei. Sind diese Hürden genommen warten auf den Delinquenten die schwierigsten Prüfungen. Das Abitur, als Vergleich, ist ein Witz dagegen.

Auch euer Verhalten gegenüber eurem Hofstaat und euer Aussehen wird sich in dieser Zeit maßgeblich verändern. Ihr werdet gefallen am Wiedersprechen finden und mehr Zeit im Bad als mit schlafen verbringen. Euch wird die Meinung Dritter wichtiger sein als Eure eigene und alle guten Ratschläge Ad acta legen: Ablage Rund.

Eure Interessen werden so vielfältig sein wie die Pflanzen und Tiere im Jungel. Noch heute spielt Ihr mit Euren Puppen. Morgen sind es Tamagotchis und nächste Woche flechtet Ihr Freundschaftsbänder. Ihr werdet euch schneller Wandeln als das die Stadtwerke ihre Strompreise erhöhen.

Mit Eintritt in das 17. Lebensjahr findet Ihr die Pflicht unausweichlich einen Führerschein zu besitzen. Das Auto versteht Ihr als Bonus für eine bestandene Prüfung. Beides wird wohl oder übel der Schatzmeister nach großem Gemurre vorfinanzieren. Wobei: Wir streichen das „vor“, denn Verpflichtungen verjähren. Wenn nicht wird schnellstmöglich ein königlicher Erlass in Kraft gesetzt.

Ihr seid nun 18 Jahre jung und habt durch die neu gewonnene Mobilität und einem erfolgreichen Abitur den unbändigen Drang in die Welt hinaus zu stürmen um ja nichts zu verpassen. Aktiven Windschatten erhaltet ihr dabei von euren Bediensteten die euch nach wie vor jeden Wunsch von den Augen ablesen. Wenn das einmal nicht funktionieren sollte muss halt das Lippenlesen ausreichen.

Ihr wünscht nun eine Sommerresidenz und ein neues Betätigungsfeld. Früh genug erkennt ihr aber, dass es mühsam ist das Gold vom Schloss in euren Sommersitz zu schleppen und Ihr seid nun in der Pflicht selbst für Eure noch leere Schatzkammer zu sorgen. Dabei geben wir gern folgende Zuversicht mit auf den beschwerlichen, hoffentlich nicht holzigen Weg mit: Die erste Milliarde ist die Schwerste.

Wie Euer weiteres Leben verläuft vermag nicht die klareste Kristallkugel voraus zu sagen. Aber eins kann Ihnen gewiss sein: Ihre Groß(e) Armee steht Ihnen immer treu zur Seite.

  1. mamamama04-11-2010

    Also, wir hoffen ja alle, dass das Liebäugeln mit dem anderen Geschlecht erst in der neunten Klasse anfängt. Aber sind wir mal ehrlich: Das glaubt doch keiner, oder?

    Das geht bestimmt erst später los. Bitte, bitte, bitte!
    Ich glaube auch an Märchen.

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