Satire: Wochenbett – des Ehemanns schlimmster Albtraum

Wochenbett

Pünktlich zur Geburt des neuen Erdenbewohners beginnt die schlimmste Zeit für den Ehemann: Das Wochenbett.

Wählt man unter allen frisch gebackenen Vätern das Unwort des Jahrmillionst wäre es genau dieses. Wochenbett, das klingt schon so wie eine Mischung aus Zwangsarbeit, Sklaverei und Folter. Nicht umsonst nehmen sich alle mindestens zwei Wochen Urlaub. Anders wäre dieses Martyrium nicht zu überstehen.

Gerade neulich sah ich den Film „Die Päpstin“ und sofort stellte ich mir mehrere Fragen:

  1. Nur eine? Die tun doch alle so als wären Sie Gottes Werkzeug auf Erden und dabei heiße doch ich nur so.
  2. In der Zeit um 900 nach Christus gab es eine klare Rollenverteilung:
    Die Frau besorgt den Haushalt und kümmert sich alleinig um die Kinderbetreuung.
    Warum nicht heute so? Ach so.. ich vergaß. Emanzipation. <– Zweiter Kandidat für oben genannte Umfrage

Der Tag beginnt mit zwei Dingen. Wach werden und für die liebe Frau Frühstück machen. Die Reihenfolge muss zwingend eingehalten werden sonst schmiert man womöglich noch das Brötchen auf die Butter und kippt das kochende Wasser in die Teepackung.

Weil Mann zwei Arme hat wird das Kind für den Tag umgezogen und frisch eingekleidet.

Da auch ich immer noch hoffe das dieser Zustand eine Momentansituation ist, habe ich mich mit den Inhalten von Speise- und Kühlschrank nicht wirklich auseinander gesetzt. Hier kommt mein Lieblingsausruf in diesen Tagen zur Anwendung: „Schatz! Hilfe!“

Die Einkaufsliste wird gemeinsam erstellt. Aber bitte in Reihenfolge der Regale im Supermarkt. Beim ersten Mal in einem dieser Konsumtempel habe ich es doch tatsächlich versäumt auf die Reihenfolge zu achten und da ich ein serieller Typ bin habe ich auch die Liste von oben nach unten abgearbeitet. Ich habe also zuerst die Wursttheke angesteuert (hinten links) um dann wieder ganz nach vorn zum Gemüse und danach wieder zum Hackfleisch zu tigern. Es haben sich sogar die Spaghetti im Regal zu Spirelli vor lachen gekringelt. Das mit dem „auf den Preis achten“ habe ich auch erst beim zweiten mal verstanden. Man kann ja wirklich bis zu 5 Euro bei einem 20 Euro Einkauf sparen!

Nachdem ich die Einkäufe, natürlich komplett falsch, in die verschiedenen Stauräume zu Hause geparkt habe bedarf die Waschmaschine meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Merke: Zum Wäsche waschen Wasserhahn der Waschmaschine aufdrehen, sonst wird dat nix. Wäsche aufhängen … hm… hab ich schon mal gemacht. Da war ich noch jung… ist also ein ganzes Stück her.

Es ist 13 Uhr und man hat a) das Gefühl nichts geschafft zu haben und b) den unbeschreiblichen Drang sofort ins Bett zu gehen und bis zum nächsten Tag durch zu schlafen.
Nix da! Weiter gehts!

Nun ist der Rest der Wohnung dran. Saugen, Geschirrspüler ausräumen, Tische abwischen.

Sitzen. Endlich sitzen. Toll. Männliche Knochen und Gelenke sind wahrlich nicht für langes stehen oder vieles Laufen gemacht. Da bekommt man so schnell Rücken und Wasser in den Beinen.

17 Uhr beginnt man am besten damit das Abendbrot vorzubereiten. Da ich ja nun kein Routinier bin dauert dies unter Umständen entsprechend länger. Die Mahlzeiten lasse ich lieber Anja aussuchen sonst würde es jeden Tag italienische Teigspezialitäten geben. Darin bin ich Meister.

Gegen 19 Uhr hat man gegessen und insgeheim freue ich mich. Bald gehen die beiden Königinnen in die Heia. Dann ist Papa Time! Halli Galli!

Ach Mist … Geschirr abräumen, Geschirrspüler anmachen, E-Mails beantworten, Schlafen. Nichts mit Halli Galli.

Gute Nacht

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